Wir sind jetzt schon seit geraumer Zeit unterwegs, doch von Beginn unserer Reise an haben wir einen unsichtbaren Begleiter dabei – den Osterhase.

Es fing schon vor der Reise an, indem wir Nike erklärten, der Osterhase müsse ausfallen, weil es eben in Thailand und Sri Lanka keinen Osterhasen gibt, buddhistische Länder, keine heidnischen Bräuche, trallala. Nike ist ja ein verständnisvolles und kluges Kind. Sie hat es begriffen und wir dachten, die Sache ist durch.

Doch nix da. Seitdem wir urlauben, reden wir locker jeden zweiten Tag über den Osterhasen. Was er bringen soll, wo er es verstecken könnte, wie er sich bei schlechtem Wetter einen Zugang zu unserem Haus verschafft, wann er am besten vorbeihüpft – klar, mit einer Vielzahl an Geschenken. Vielleicht hüft er ja hinter Kathrin in unser Haus, wenn sie sich um die Post oder die Blumen kümmert. Vielleicht braucht er das ja auch gar nicht, weil er alle Hausschlüssel der Welt hat. Sie ist wirklich sehr lösungsorientiert.

Als wir (Oster-) Sonntagvormittag von Bangkok nach Colombo flogen, hatte ich, bevor sich Nike auf ihren Sitz plumpsen lassen konnte, dort ein kleines Osterbüchlein hingelegt. Sie freute sich riesig über diese Aufmerksamkeit des Hasen, hoffte, dass er es noch schnell aus dem Flieger schafft und fragte sich kurz, was wohl die anderen geschenkt bekommen hatten, bevor sie sich ins Board-Entertainment (Film) vertiefte.

Leider gab es in unserer ersten Station in Sri Lanka (bei Markus und Jutta) gleich zwei Hasen, die frei im Garten hüpften. Sobald diese gesichtet waren kam der Schrei “Der Osterhase”.

Auch jetzt noch, Ostern ist doch gefühlt nun locker schon 2 Wochen her, hat die Maus weiter ihre Gedanken zu dem Gesellen, auch wenn ich sie immer wieder versuche einzubremsen. “Nike, der Osterhase ist längst durch.” “Er wusste, dass du nicht da bist und ist deshalb gar nicht erst in unserem Zuhause vorbeigekommen.” “Nächstes Jahr wieder.”

Gestern ist Nike aus langem Schlaf erwacht und lächelte selig. Sie hatte die Lösung: “Mama, es ist nicht schlimm, wenn der Osterhase nicht bei uns in Jena war.” Juchhu, jetzt hat sie es endlich! “Er kommt ja immer zu Oma Eisenberg und lässt dort auch Geschenke für mich.” Ein Glück, dass es die Oma gibt.